Kompetent in Suchtfragen

Stop FAS! - Projekt zur Prävention desFetalen Alkohol Syndroms

Das Fetale Alkoholsyndrom

Das Fetale Alkoholsyndrom (FAS) bezeichnet eine schwerwiegende Schädigung, die ein ungeborenes Kind durch mütterlichen Alkoholkonsum während der Schwangerschaft erleiden kann. Es zählt zu den Fetalen Alkoholspektrumstörungen (FASD) und stellt das Vollbild aller hierunter fallenden Erkrankungen dar.

Typische Merkmale bei FAS:

  • Minderwuchs
  • geringes Gewicht
  • kleiner Kopfumfang
  • typische Verformungen im Gesicht
  • in einigen Fällen Missbildungen an inneren Organen

Betroffene befinden sich im Vergleich zu Gleichaltrigen in einem erheblichen Entwicklungsrückstand, der sich auf verschiedenen Ebenen zeigt: kognitiv, sozial, emotional, sprachlich und motorisch. Es wird geschätzt, dass jährlich mindestens 10.000 Kinder mit einer Form von FASD geboren werden, von diesen ca. 2.000 mit dem Vollbild FAS.

Durch möglichst frühe Diagnosestellung und geeignete Förderung lassen sich kleinschrittige Erfolge in der Entwicklung der betroffenen Personen erzielen. Traurige Gewissheit ist jedoch, dass FAS nicht heilbar ist und betroffene Mitmenschen häufig ein Leben lang auf Unterstützung angewiesen sind. Das einzig effektive Mittel gegen FAS(D) ist, während der Schwangerschaft vollkommen auf Alkohol zu verzichten!

Um Jugendliche und junge Erwachsene über FAS zu informieren und aufzuklären, wurde im Jahr 2016 das Projekt Stop FAS! im Auftrag des Niedersächsischen Sozialministeriums entwickelt.

Das Projekt “Stop FAS!”

Die Durchführung der Präventionsangebote erfolgt(e) durch Fachkräfte für Suchtprävention in zwei möglichen Versionen.

  • 90-minütiges Einzelmodul: an Berufsschulen; Fokus auf Ursachen des Alkoholkonsums, Risiken und alternative Verhaltensweisen mit Blick auf die Schwangerschaft
  • Kurzversion: Integration der Themen in die Station „Alkohol, alles im blauen Bereich“ des BZgA-KlarSicht-Koffers in Form von vier FAS-spezifischen Fragen und einer neuen Informationstafel

Die Präventionseinheiten wurden evaluiert und überarbeitet. Viele Fachkräfte für Suchtprävention in NIedersachsen arbeiten heute noch erfolgreich mit dem Präventionsabgebot – insbesondere mit dem 90-minütigen Modul in Berufsschulen.

Stop FAS! wurde als Grundlage für das Präventionsmodul „Kein Alkohol in der Schwangerschaft“ im Rahmen des HaLT-Programms übernommen.

Zielgruppen

Jugendliche und junge Erwachsene

Schüler*innen in Berufsschulen

Ziele

Zielebene Jugendliche und junge Erwachsene

  • Aufklärung und Information
  • Sensibilisierung für das Thema (alle Geschlechter)
  • Motivation stärken, auf Alkohol während der Schwangerschaft zu verichten
  • Normenbildung / Normenkorrektur

Detaillierte Programminformationen

Der 90-minütige Klassenworkshop richtet sich besonders an etwas ältere Jugendliche und Heranwachsende und wird von einer Fachkraft für Suchtprävention durchgeführt.

Er beinhaltet 3 Module, die die Ursachen und Beweggründe des Alkoholkonsums reflektieren, die Funktionen diskutieren und Alternativen zum Konsum erarbeiten.

Ziel ist ein eigenständiger und verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol allgemein und insbesondere im Hinblick auf die Phase einer Schwangerschaft. Dabei werden alle Geschlechter angesprochen.

  • Wissenschaftlich fundiert und mit Erfolg erprobt
  • Hoher Praxisbezug
  • Ressourcenorientierter und interaktiver Ansatz
  • Durchführung durch qualifizierte regionale Präventionsfachkräfte
  • Geringe Kosten für Schulen

Der Stop FAS!-Workshop eignet sich für Gruppengrößen von 12 bis 25 Personen/Schüler*innen.

Die Durchführung des Workshops dauert 1,5 Stunden/2 Unterrichtsstunden.

Durchgeführt wird der Workshop von geschulten Fachkräften für Suchtprävention.

Ggf. entstehen geringe Kosten in Höhe einer Aufwandspauschale in der Zusammenarbeit mit der Fachkraft für Suchtprävention.

Das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung hat die Entwicklung des Programms gefördert.

Nehmen Sie Kontakt zu Ihrer Fachkraft für Suchtprävention auf.

Hinweis: Es gibt nicht überall eine Fachkraft für Suchtprävention und es arbeiten auch nicht alle Fachkräfte für Suchtprävention mit dem Programm.

Der Workshop Stop FAS! wurde erfogreich evaluiert. Den Evaluationsbericht finden Sie hier.

Kontakt / Verantwortliche

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen (NLS)

Ricarda Henze

Grupenstraße 4, 30159 Hannover