Suchtselbsthilfegruppen sind oftmals die erste Anlaufstelle für Menschen mit Suchtproblemen. Sie bieten ortsnah und unbürokratisch vielfältige Hilfen – von Betroffenen für Betroffene.

Suchtselbsthilfe in Niedersachsen

Ein Film der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen.

Die Suchtselbsthilfe ist ein eigenständiges Hilfesystem.

Suchtselbsthilfe geschieht durch die Begegnung und das Gespräch mit Menschen in einer ähnlichen Situation. Der Austausch in der Gruppe als freiwilliger Zusammenschluss von Betroffenen und Angehörigen ist selbstbestimmt.

Die Mitglieder einer Selbsthilfegruppe oder einer Gemeinschaft unterstützen sich dabei, (neue) soziale Kontakte aufzubauen und Perspektiven zu finden sowie bei der Überwindung von Isolation und Ausgrenzung. Das Ziel ist es, die mit einer Abhängigkeitserkrankung verbundenen Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.

Menschen mit Suchtproblemen und deren Angehörige können sich vor, während und nach einer therapeutischen und medizinischen Hilfe und auch unabhängig davon jederzeit an eine Suchtselbsthilfegruppe oder einen Sucht-Selbsthilfeverband wenden.

Traditionell hat eine Alkoholsucht die größte Bedeutung in der Suchtselbsthilfe. Allerdings gibt es Suchtselbsthilfegruppen für alle Substanzgebrauchsstörungen und auch für problematische Verhaltensweisen wie exzessives Glücksspiel oder übermäßige Mediennutzung.

Auch für Angehörige bietet eine Gruppe durch diverse Angebote die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und ein Trainingsfeld für Lebensprobleme.

Für die Gesellschaft bedeuten die Suchtselbsthilfe- und Abstinenzgruppen ein Potential, das dem Suchtmittelmissbrauch und den damit verbundenen Gefahren entgegenwirkt.

Eine Suchtselbsthilfegruppe

  • dient der Motivation zur Auseinandersetzung mit dem Suchtmittelkonsum
  • unterstützt bei der Therapievorbereitung und -begleitung.
  • besitzt eine stabilisierende Funktion im Rahmen der Nachsorge und der beruflichen und sozialen (Re-) Integration.
  • hilft soziale Kontakte (neu) zu knüpfen und neue Perspektiven zu entwickeln
  • beugt Isolation und Ausgrenzung vor hilft beim Umgang mit Suchtdruck.

Selbsthilfegruppen in Niedersachsen

In Niedersachsen wirken rund 450 Selbsthilfe- und Abstinenzgruppen der in der NLS zusammengeschlossenen Verbände, Organisationen und Vereine.

Hinzu kommen Gruppen der Anonymen Alkoholiker und sonstiger Selbsthilfegruppierungen im Suchtbereich.

Selbsthilfegruppen werden unter anderem von den folgenden Mitgliedsverbänden der NLS landesweit angeboten. Hier können Sie auch nach Selbsthilfegruppen in Ihrer Nähe suchen.


Blaues Kreuz Deutschland (BKD, Landesverband Niedersachsen)


Blaues Kreuz in der Evangelischen Kirche (BKE)


Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe (Landesverband Niedersachsen e.V.)


Guttempler Deutschland – Landesverband Niedersachsen


Kreuzbund Hildesheim


Kreuzbund Oldenburg


Kreuzbund Osnabrück


Landesverband Vereine für Sozialmedizin (LVSM)

Suchtselbsthilfe in der NLS

Innerhalb der NLS hat die Selbsthilfe eine große Bedeutung: drei Vorstandssitze der NLS sind durch Vertreter*innen der Suchtselbsthilfe besetzt.

Darüber hinaus besteht in Niedersachsen eine gute überverbandliche Zusammenarbeit der Suchtselbsthilfeverbände. Die strukturelle Grundlage für diese Zusammenarbeit sowie für die Vernetzung und Koordinierung der Verbände der Suchtselbsthilfe innerhalb der NLS ist der Arbeitskreis Suchtselbsthilfe.

Die in der NLS zusammengeschlossenen Verbände der Suchtselbsthilfe in Niedersachsen arbeiten im „Arbeitskreis Suchtselbsthilfe in Niedersachsen“ zusammen. Die Vertreter*innen der Verbände treffen sich drei bis vier Mal im Jahr zu einem verbandsübergreifenden Informationsaustausch und zur Planung gemeinsamer Projekte und Initiativen oder Veranstaltungen. Dazu gehört auch der Austausch zu neuen Angeboten der Suchthilfe sowie der Durchführung suchtpräventiver Maßnahmen. Darüber hinaus werden tagesaktuelle Themen erörtert, die die Sucht-Selbsthilfe berühren, es werden Neuerungen in der Suchthilfe-Landschaft auch durch externe Referenten*innen erläutert und vertieft und durch die Mitglieder als Multiplikatoren in die Verbände/Organisationen/Vereine getragen.

Sprecher des Arbeitskreises ist Gerrit Mühlbrandt.

Weiterführende Informationendes Bereichs Suchtselbsthilfe

Dem hohen gesundheitspolitischen Stellenwert der Selbsthilfe wird durch die Förderung der gesetzlichen Krankenkassen und ihrer Verbände sowie durch die Deutsche Rentenversicherung Bund Rechnung getragen. Hier finden Sie Informationen zu den Voraussetzungen der Förderung von Selbsthilfeverbänden und -gruppen und zur Antragsstellung.

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Kontakt / Verantwortliche

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen (NLS)