Kompetent in Suchtfragen

re:set! - Beratung bei exzessiver Mediennutzung

re:set! - Beratung bei exzessiver Mediennutzung

Die rasant gestiegene Verfügbarkeit und Bedeutung des Internets führen dazu, dass immer mehr Menschen immer mehr Zeit im Internet verbringen. Für einige von ihnen bringt das Probleme mit sich: sie geraten in den Sog des „World Wide Web“, vergessen und vernachlässigen darüber das reale Leben – mit deutlich negativen Folgen für das Familienleben, für Schule, Ausbildung und Beruf. Manche verlieren die Fähigkeit, ihren Umgang mit Onlinemedien selbstbestimmt zu steuern. Oft sind es zuerst Angehörige, die sich Sorgen machen, ob ihre Kinder oder ihr/ihre Partner*in nicht vielleicht zu viel Zeit im Internet verbringt.

Diesen Menschen und ihren Angehörigen sollen qualifizierte Beratungs- und Hilfeangebote in Niedersachsen vorfinden. Das Land förderte zu diesem Zweck im Rahmen des „re:set!“-Projekts den Aufbau von speziellen Angeboten zur Beratung und Hilfe bei Mediensucht oder Mediensuchtgefährdung in 16 Fachstellen für Sucht- und Suchtprävention. Ein weiteres Ziel war es die gewonnen Erkenntnisse allen Niedersächsischen Fachstellen für Sucht und Suchtprävention zur Verfügung zu stellen, um ein flächendeckendes Angebot vorhalten zu können. Die Koordination des Projekts lag bei der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen.

Zielgruppen

Ratsuchende

Am Projekt beteiligte Fachstellen für Sucht und  Suchtprävention

Alle Fachstellen für Sucht und Suchtprävention in Niedersachsen

ZieleZielsetzung auf verschiedenen Ebenen

Zielebene Ratsuchende

  • Reflexion des eigenen Nutzungsverhaltens
  • Erlangung von Klarheit über das Ausmaß des Problems
  • Unterstützung bei Reduktion der Mediennutzung
  • Bei Wunsch, Vermittlung in weiterführende Hilfen
  • Unterstützung der Angehörigen im Umgang mit der Problemstellung

Zielebene am Projekt beteiligte Fachstellen für Sucht und  Suchtprävention

  • Kompetenzvermittlung für die Beratung der Zielgruppe
  • Weiterentwicklung des Angebots mit Partizipation der Berater*innen
  • Verstetigung der Angebots in der Fachstelle nach Projektende
  • Unterstützung bei der regionalen Vernetzung

Zielebene landesweite Ausweitung und Verstetigung

  • Förderung der Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern und den Austausch der Eltern untereinander
  • Stärkung der Eltern hinsichtlich eines ressourcenorientierten Blickes auf ihre Kinder
  • Stärkung der Erziehungskompetenz

Detaillierte Programminformationen

Im Rahmen des Projekts re:set! wurde ein spezielles Beratungsangebot zum Thema exzessiver Medienkonsum in Niedersachsen geschaffen.

Inhalte des Programms:

Das Beratungsangebot richtet sich an Jugendliche und an Erwachsene,
  • die sich Klarheit über ihren Umgang mit Onlinemedien verschaffen möchten oder Hilfe für ihren Umgang damit suchen
  • oder die sich Sorgen um andere und deren Medienkonsum machen (z.B. Eltern, Partner*innen, Lehrer*innen).
Das „re:set!“-Beratungsangebot
  • unterstützt dabei, das eigene Nutzungsverhalten zu überprüfen und einen verantwortungsbewussten Umgang mit Onlinemedien zu erlernen
  • vermittelt bei Bedarf in weiterführende Angebote für exzessiv medienkonsumierende Jugendliche und Erwachsene.
  • Wissenschaftlich fundiert
  • Hoher Praxisbezug
  • Empfehlungsdokument zur Implementierung
  • Fortbildungsangebot für Fachkräfte aus Niedersachsen
  • Vernetzung spezieller Hilfsangebote und Einrichtungen

Das re:set! Projekt wurde von 2017 bis 2020 durchgeführt und wissenschaftlich begleitet. Die Erkenntnisse des Projektes sind in dem Dokument “Empfehlungen zur Implementierung” zusammengefasst (siehe unter Materialien). Die wissenschaftliche Begleitung entwickelte zudem gemeinsam mit der NLS das Fortbildungsprogramm für die „re:set!“-Fachkräfte.

Gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung.

Die Entwicklung passender Angebotsstrukturen in den re:set!-Standorten wurde wissenschaftlich begleitet und evaluiert von Prof. Dr. Dr. Astrid Müller, Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie an der Medizinischen Hochschule Hannover.

Zum Projektende lag die im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung durch Frau Prof. Dr. Dr. Müller und ihr Team erstellte „Dokumentation und Inanspruchnahme der medienspezifischen Beratung in den re:set!-Fachstellen für Sucht und Suchtprävention“ vor.

Kontakt / Verantwortliche

Das Projekt „re:set! – Beratung bei exzessivem Medienkonsum“ wurde vom 15. März 2017 bis 30. September 2020 vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung gefördert, von der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS) koordiniert und von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wissenschaftlich begleitet. Frau Prof. Dr. Dr. Astrid Müller aus der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie (Direktorin: Prof. Dr. Martina de Zwaan) der MHH war für die wissenschaftliche Begleitung des Projekts zuständig.

Ihr Ansprechpartner


Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen (NLS)